Geistliche Worte zu Ostersonntag


den 12.04.2020 - mit Podcast

Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird;
danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt.
Denn er muss herrschen, bis Gott »alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Psalm 110,1).
Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
Denn »alles hat er unter seine Füße getan« (Psalm 8,7). Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.
Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allem."

1. Korinther 15,19-28

Ostern - Fest der Hoffnung

Schwierige Zeiten, liebe Leserinnen und Leser, sind das, in denen wir Ostern feiern. Es dürfte kaum jemanden unter uns geben, der seine Gepflogenheiten zu Ostern so leben kann, wie er oder sie es noch vom letzten Jahr her gewohnt war. Die Verunsicherung ist groß: Laut Süddeutscher Zeitung soll im Vatikan darüber nachgedacht worden sein Ostern zu verschieben. Dabei kommt Ostern uns jetzt gerade recht, feiern wir es doch das als Grund unserer Hoffnung. Ja, wann können wir die Geburt der Hoffnung feiern wenn nicht an Ostern? 

Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, damit ist die christliche Hoffnung in der Welt, eine Hoffnung, die sich weder von Viren, Krankheiten, Schicksalsschlägen noch vom Tod besiegen lässt. Es ist eine Hoffnung, die uns mitnehmen will zu einem Leben in Liebe allen Dunkelheiten zum Trotz! 

Warum es Grund zur Hoffnung gibt? Paulus legt dies im 15. Kapitel seines ersten Briefes an die Korinther dar. Klipp und klar hält er fest: Als Christen sind wir mit Jesus Christus verbunden und lassen unser Vertrauen auf ihn nicht mit uns beerdigen: Es gibt Licht hinter dem Vorhang. Denn Jesus Christus hat nicht für sich selber gelebt, gelitten und gestorben sondern zieht uns mit: aus dem Tod ins Leben! Gott hat ihn an Ostern als Erstling von den Toten auferweckt. 

Das griechische Wort für „Erstling“ bezeichnet im Alten Testament die zuerst geernteten Früchte, die Gott als Dank für die ganze Ernte dargebracht werden. Schon im Wort „Erstling“ schwingt mit, dass weitere Früchte folgen: Es gibt ja nicht nur einen Tag Erdbeeren oder Spargel... Wenn Christus aber der Erstling ist, den Gott von den Toten auferweckt hat, dann gibt es die in Christus begründete Hoffnung, dass er auch uns aus dem Tode zu sich mitziehen wird: in Gottes ewiges Reich. Auf einigen Ikonen ist das abgebildet: Jesus Christus zieht mit seiner Hand Adam und Eva, in denen wir uns untergebracht wissen dürfen, aus der Hölle heraus. Er hat keine Berührungsängste, lässt sich von Hölle, Tod und Teufel nicht aufhalten, Gottes Liebe zum endgültigen Sieg zu verhelfen. 

Am gegenwärtigen Zustand der Welt lässt sich dies freilich nicht ablesen. Da herrscht viel Dunkelheit, in die wir selber nur allzu sehr verwickelt sind oder das Unsere in negativer Hinsicht beitragen. Ostern tröstet uns da, weil es die Bedeutung des Karfreitags erschließt. Um es mit Martin Luther zu sagen: „Wenn die Sünde kommt und dich anklagt: ‚Du musst in Tod und Hölle!’ so sprich: ‚Ich hab Unrecht getan, das weiß ich wohl. Aber Christus mein lieber Herr, hat mir seinen Triumph und Sieg durch seinen Tod am Kreuz geschenkt und eben von demselbigen Geschenk hab ich auch den Namen, dass ich ein Christ heiße.“ Frech und verheißungsvoll ist sie, die christliche Hoffnung. Gesegnete Ostern!

AMEN

P. Dr. C. Bogislav Burandt

Hier finden Sie den Podcast zum Ostersonntag von P. Dr. Michael Rhode und P. Dr. C. Bogislav Burandt:

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Gebet

Gott, Du Quelle des Lebens, der du Macht über Leben und Tod hast. Du hast uns gezeigt, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Dein Sohn ist auferstanden von den Toten und verheißt ein Leben in Ewigkeit an deiner Seite. Dafür sagen wir dir Dank.

Gott, Du Grund unserer Hoffnung, wenn uns Nöte, Ängste und Sorgen die Kraft zum Leben rauben, dann bist du an unserer Seite. Du bist da. Wir bitten dich gerade in dieser Zeit der Corona-Krise um deine Kraft und Stärke. Gib uns Hoffnung und neuen Lebensmut. 

Gott, Bewahrer in der Not, Du siehst, wem ungerecht angetan wird und wer in dieser Welt Leid erdulden muss. Wir bitten dich, stehe denen bei, die niemanden haben, der für sie eintritt. Trockne du die Tränen derer, die ihnen nahestehende Menschen verloren haben. Erschließe den Hoffnungslosen und Elenden ein neues Leben.  

Gott, Garant der Gerechtigkeit, Du siehst, wer falsch handelt und wo Unrecht geschieht. Wir bitten dich, stärke die Menschen, die sich für andere einsetzen. Bewahre diejenigen, die für Recht und Gerechtigkeit einstehen. Ziehe die zur Rechenschaft, die sich an anderen vergehen. 

Gott, Du Liebhaber des Lebens, Wir bitten dich um deine Leben spendende Kraft. Mache uns neu an Geist und Seele, an Leib und Verstand. Bewahre und begleite uns in den Höhen und Tiefen des Lebens.

AMEN

P. Dr. C. Bogislav Burandt

Biblisches Personen-Raten

Im letzten regulären Gottesdienst der Lukaskirche haben uns die Konfirmanden die Bibel als Lebensbuch vor Augen geführt und zum Lesen in der Bibel ermutigt. Wer kennt die folgende Person mit acht Buchstaben?

 

Mit Heuschrecken und wildem Honig

sein Essen war nicht grad’ gewöhnlich.

die Menschen er zur Umkehr rief

im Jordan stand er, doch nicht tief.

Als er Jesus dann erblickte,

Gottes Lamm in ihm entdeckte.

 

Wer war’s?

 

Auflösung der Rätsel der letzten Tage:

Palmsonntag handelt es sich um König David. Von seinem Ehebruch ist 2. Samuel 11 die Rede; er dichtete viele Psalmen und spielte auf der Harfe.

Gründonnerstag ging es um Mirjam, die Schwester von Mose und Aaron, vgl. 2. Mose 15,20/21.

Karfreitag war der Apostel Paulus zu raten, dem wir viele Briefe im  Neuen Testament verdanken. Von seiner Krankheit lesen wir 2. Korinther 12,7-10.